Der tägliche Einkauf

Einen Blogbeitrag über das Einkaufen schreiben? Über Butter, Milch und Turnschuhe? Ja, unbedingt, denn irgendwie ist hier alles anders und doch irgendwie gleich!

Fangen wir  mit den Geschäften an. Wie war das noch in Deutschland, in Europa? Da gab es die Discounter, wie Aldi, Lidl und Co. und die „Anderen“, im Regelfall höherpreisiger und mit ansprechender Lebensmittellagerung. So wie Edeka, Tengelmann und Co..
Und hier in China, in Peking? Hier gibt es eigentlich nur drei, vielleicht vier unterschiedliche Supermärkte. Da ist zum einen der an allen Ecken zu findende „Jingkelong“. Zum anderen findet man vor allem in der Nähe von Expatcompounds „Jenny Lou’s“. Und dann gibt es noch die französischen Franchise Supermärkte „Auchan“ bzw. „Carrefour“.
Zusätzlich findet man natürlich noch die kleinen „Tante Emma Läden“, die Kölschbuden, die chinesischen Kleinmärkte, in denen man alles, wirklich alles kaufen kann.

Jenny Lou’s

Schon der Name des kleinen Supermarktes lässt erahnen, dass hier Expats und reichere Chinesen ihren Einkauf erledigen sollen (und es auch tun!). Ca. 400m neben unserer Wohnung steht solch ein Jenny Lou’s.

Bereits beim Betreten fällt auf, dass überall gelb-grün gekleidete Mitarbeiter durch den kleinen Laden wuseln und auspacken. Jawohl, richtig gelesen. Auspacken! Hier wird alles direkt vor den Regalen ausgepackt, um es dann einzuräumen. Die Bierdosen eines Sixpack, der Wasserkasten. Einfach alles, was angeliefert wird. Dass man als Ausländer die Bierdosen lieber im Karton bzw. der Kiste kaufen würde, ist nicht gefragt.
Obst wiegen? Klar, das macht auch eine der Jenny Lou’s Ladys. Kostproben eines neuen Überseeweins anbieten? Auch dafür gibt es eine abgestellte Mitarbeiterin. Ach ja, zu guter Letzt ist auch der Mitarbeiter nicht zu vergessen, der täglich zwischen 8 Uhr morgens und 10 Uhr abends das Gekaufte nach Hause liefert. Kostenlos!
Und was kann man in solch einem Laden kaufen? Hauptsächlich importierte Lebensmittel. Das ist auf der einen Seite schön, da es so zum Frühstück Cornflakes und Nutella gibt, zum Mittagessen ein Topf Nudeln mit Pesto möglich ist und abends ein Kölsch mit Gummibärchen vor der Glotze verdrückt werden kann. Auf der anderen Seite bedeutet dies aber auch, dass ein kleiner Einkauf schnell einen vierstelligen (Euro-) Betrag kosten kann. Beispiele gefällig? Ein halbes Pfund Butter: ca. 3,50 €, eine Tüte Haribo: 2,50€, Kiri-Käse: 4,50€, Sprudelwasser: 1,50€/Flasche usw..

Was in dem kleinen Laden noch auffällt, ist die H-Milch Präsentation. Überdimensional mit H-Milch aus allen Ländern der Erde. Deutschland ist hier besondern stark vertreten mit Weihenstephan und Co.. Unglaublich!

Jingkelong

Hier geht man hin einkaufen, wenn mann Chinesisches sucht. Man kann zwischen ca. 100 Nudelvarianten wählen, von eingepackt bis frisch hergestellt. Die Obst und Gemüseabteilung ist größer als der oben beschriebene Jenny Lou’s. Tomaten, Äpfel, Gurken. Alles ist zu Riesenstapeln aufgetürmt und zwischen den Obstbergen wuseln Verkäuferinnen, die lauthals die Waren anpreisen. Ach was lauthals, die SCHREIEND das Obst anpreisen. Der Lärmpegel ist einfach immer hoch!

Und dann sind da natürlich noch die Dinge, die man weder aus Deutschland kennt, noch in China in dieser Form in einem Pekinger Supermarkt vermutet hätte. Schweineköpfe in der Fleischtheke, halbtote Fische in viel zu kleinen Becken und an vielen Stellen ein Geruch, an den ich mich wohl nie gewöhnen werden.

Auchan und Carrefour

Eigentlich nicht der Rede wert und so gut wie nie von uns besucht, da die Läden zwar riesig sind, aber auch nicht mehr anbieten als Jenny Lou’s und Jingkelong zusammen. Es ist wohl so, dass lediglich der Name  aus Frankreich “eingekauft” wurde, nicht aber die Produkte. Schade eigentlich!

Zum Schluss…

…darf natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass der deutsche Bäcker (Cafe Konstanz) und der deutsche Metzger (Schindler) von uns täglich besucht werden und das oben genannte chinesische Angebot perfekt ergänzen. Wir können es einfach nicht lassen,  leckeres Brot und einen guten Aufschnitt zum Abendbrot zu essen.

 

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