…allerdings scheint es so zu sein, dass wir die Letzten sind, die davon erfahren!
Geplant war eigentlich, dass wir am 10.08. im Flieger Richtung Peking sitzen, um noch ein paar Tage vor Schuljahresbeginn mit den Kinder gemeinsam in der „neuen“ Stadt verbringen zu können. Dass jetzt alles anders kommt und wir nach wie vor NICHT wissen, wann es wirklich Richtung chinesischer Hauptstadt geht, liegt einzig und allein am fehlenden Visum bzw. den fehlenden Dienstpässen.
Bisher sind wir immer davon ausgegangen, dass wir definitiv nicht die erste Familie sind, die in einer solchen bzw. einer ähnlichen Konstellation ins Ausland geht. D.h. ein Elternteil als ADLK, das andere Elternteil als Ortslehrkraft, dazu noch ein paar Kinderchen, die logischerweise mit ins Ausland gehen werden. Die Erfahrungen der letzten Wochen (und vielleicht auch Monate) lassen uns aber vermuten, dass wir die Ersten sind, die das Prozedere und den Formalmarathon durchlaufen.
Los ging der ganze Spaß im März mit einer ersten Mail an die auf den Internetseiten des Auslandsschulwesen genannten Ansprechpartnerin für Ortslehrkräfte (vgl. Ortslehrkräfte / BVA):
Anfrage: „Können Sie mir bitte erste Informationen oder Hinweise über das Verfahren geben.“
Antwort: „Vielen Dank für Ihre Mail. Bitte wenden Sie sich an Ihre Vorgesetzten.“
HÄÄ??? – Eine offizielle Ansprechpartnerin, die nur dafür da ist Mails zu schreiben, dass man sich an seine Vorgesetzten wenden soll??? Und die sollen mehr über das Lehren im Ausland wissen, als die zuständige Behörde? Mehr als die zuständige Ansprechpartnerin? Vielleicht war ich nur im falschen Film!
Ein Visum war damals noch in weiter Ferne und irgendwann erfuhren wir, dass alle Formalia durch das Amt für Auslandsschulwesen bzw. das Auswärtige Amt geregelt werden. Wir waren beruhigt und die Planungen für die Ausreise, den Umzug, die Verabschiedungen liefen an. Bis zur vergangenen Woche:
Anruf: “ Nein, tut uns leid. So wie sie das geplant haben, geht das gar nicht. Ihr Mann kann als Ortslehrkraft dort nicht arbeiten und von uns ein Visum erhalten.!“
Rückfrage: „Wieso? Die anderen Familien haben es vor uns doch genauso gemacht!“
Antwort: „Ja richtig! Aber ab heute geht das nicht mehr!“
Ich: Sprachlos!
Der Abflug rückte in immer weitere Ferne und erste Gedanken, den ganzen Mist einfach abzubrechen, kamen auf. Wieso sollten wir die Ersten sein, bei denen der ganze Spaß nicht mehr funktionieren sollte??? Der Kalender zeigte mittlerweile Ende Juli und das Visum war wieder in genau so weiter Ferne, wie zu Beginn des Jahres.
Um kurz zu machen: Irgendwann schalteten wir die Dt. Schule in Peking ein, diese wusste gekonnt zu intervenieren und plötzlich soll es doch noch einmal (!) möglich sein, dass Alles seinen gewohnten Weg geht. Wenn es gut läuft, klappt es mit Visum und Ausreise noch so (un-) pünktlich, dass wir genau zum ersten Schultag vor Ort sind. Keine Eingewöhnung, keine Jetlagauskurierung! Alles anders als geplant!