Am Flughafen in Moskau sitzend mache ich mir Gedanken über die Zukunft und vor allem über die zurückliegenden zwei Wochen. Diese lassen sich hervorragend mit einem Satz beschreiben, den man eher in einem amerikanischen Spielfilm vermuten könnte: „Diese Erfahrung wünsche ich nicht einmal meinem ärgsten Feind!„.
Der Ärger und die frustrierende Auseinandersetzung mit den Behörden (vgl. dazu auch http://blog.lotharpalm.de/warten-auf-godot/) hält immer noch an und ich werde sicherlich in den kommenden Wochen dazu noch ein Extra-Eintrag mit den besten Anekdoten der Behördenkommunikation verfassen.
Jetzt aber kann der Blick eigentlich primär nur noch nach vorne gerichtet sein. Was erwartet uns? Was erwartet die Kinder? Wie werden wir uns eingewöhnen? Werden die Kinder schnell Anschluss finden? Fragen über Fragen!
Eins steht aber jetzt schon fest, wenn ich mich hier umblicke und die vielen Chinesen beobachte, die mit uns auf den Weiterflug warten. Wir werden uns mit den Kids auseinandersetzen und ihnen erklären müssen, warum die Chinesen (ob groß oder klein !) permanent auf ihr Smartphone oder Tablet starren dürfen. Die direkte verbale Kommunikation wurde anscheinend komplett eingestellt. Und jetzt sollen wir unseren Kids klarmachen, dass man nicht permanent mit dem Handy rumdaddeln soll??? Das wird eine Herausforderung 😉
Ein weiterer Punkt, mit dem wir uns zukünftig häufiger konfrontiert sehen werden, ist eine chinesische (Un-) Sitte, die in jedem Reiseführer nachzulesen ist. Das Spucken oder besser das Rotzen. Sorry, aber nie war dieser Begriff treffender. Während ich diese Zeilen aufschreibe, demonstriert uns ein Chinese mittleren Alters diese Kunst. Wohlgemerkt im Transitbereich des Flughafens!
Langsam höre ich es sich anbahnen, um schließlich mit voller Wucht auszubrechen! Mit vollem Körpereinsatz und voller Wucht zieht der Mitreisende jegliches Nasen- und Mundsekret in Richtung der Nasennebenhöhlen. Die Geräuschentwicklung erinnert dabei an einen startenden Hubschrauber. Eine Chance wegzuhören, hat man bei dieser Lautstärke nicht. Kurzzeitig habe ich Angst, dass der gute Mann aufgrund der starken Sogentwicklung das Sekret direkt bis ins Gehirn hochzieht (oder sogar darüber hinaus) und Schäden zurückbleiben. Die Aktion wird allerdings nicht in letzter Konsequenz beendet, sprich das schlussendliche (Aus-) Spucken bleibt aus. Entweder waren die Erziehungsmaßnahmen der KP erfolgreich oder der Chinese war schön öfters außerhalb seines Landes unterwegs und weiß, dass andere Nationen die Spuckkultur als „ekelig“ (Zitat Leni!) empfinden.
2 Gedanken zu “Jetzt gibt es kein zurück mehr!”
Mein Lieber, Nase hochziehen ist noch eines der ertraeglichsten Unsitten der ich mit ganz viel Toleranz und unermuetlichem Humor entgegentrete!Warte mal ab…….aber glücklicherweise gibt es ja regionale Unterschiede, wir leben hier im viktorianischem Zeitalter was die Hygiene betrifft.Mahlzeit!