Klassenfahrt in China

Man glaubt es kaum: Eine Klassenfahrt in China hat auch ihre Tücken. Im Vorfeld organisiert und überlegt man, was ist wichtig und dann hat man doch wieder das eine oder andere nicht bedacht.

Auf jeden Fall darf man nicht ohne Pass und Visum durch China reisen. Also heißt es einsammeln bzw. kopieren dieser wichtigen Unterlagen, die unerlässlich sind. Seltsamer Weise wurde dann in unserer Unterkunft noch nicht einmal nach den Pässen gefragt (was aber ungewöhnlich ist). Erstaunlich, da die Sicherheitsvorkehrungen angeblich strenger geworden sind.

Dann möchte man seinen Schülern ein möglichst deutsches Frühstück ermöglichen und kauft im Vorfeld ein: Toast, Butter, Cornflakes, Nutella, etc. Man sitzt am Frühstückstisch, ist glücklich über seine mitgebrachten Sachen und fragt sich, wie bekomme ich die Butter und die Nutella auf das Brot bzw. wie verzehre ich die Cornflakes. Tja, leider haben wir im Vorfeld nicht weit genug gedacht und eventuelle Hilfsmittel (Messer) nicht mitgebracht. Man wird erfinderisch und beschmiert letztendlich sein Brot mit Stäbchen oder Esslöffeln, die vorhanden sind, und entwickelt ein gewisses Talent die Cornflakes mit Stäbchen in den Mund zu bugsieren.

Eine Fahrt ins Umland von Peking ist immer mit einem Bangen bezüglich des Verkehrs verbunden. Wird es eine `Stopp and Go´- Fahrt oder kommen wir gut durch. Diesmal ging alles glatt und wir hatten unser Ziel in 1 ½ Stunden erreicht.

Die Unterkunft glich eher einem Überlebenscamp: vier wackelige, harte Betten in einem kahlen, weißgestrichenem Raum. Bettdecken, die das eine oder andere Loch aufwiesen und eine Dusche, die meistens aber nicht immer warmes Wasser zwischen 8 und 11 Uhr abends hat. Der Eingangsbereich erinnerte doch sehr stark an sozialistische Einrichtungen: groß und pompös, aber von der Bauweise eher einfach. Außerhalb gelegen fühlte man sich recht abgeschnitten. Aber natürlich gibt es auch in China andere Unterkünfte und andere Klassenfahrten erfreuten sich eines schönen, gut ausgestatteten Hotels.

Seilbahn-Adventure
Seilbahn-Adventure

Neben all den Schwierigkeiten gab es hervorragende Möglichkeiten, Sportliches und Kreatives auszuprobieren. Batiken, Holzarbeiten, Wachsgießen aber auch Bogen schießen, Klettern und Seilbahn fahren, wurde in unserem Camp angeboten. Man ist dabei allerdings immer froh, wenn man nach einer Seilbahnfahrt wieder unten heil ankommt. Über die Sicherheit darf man nicht zu viel nachdenken. Gleichzeitig darf man aber bei einer Sommerrodelbahn selber nicht aktiv Gas geben und bremsen, sondern muss dem Führer vertrauen, der einen mal schnell oder mal langsam den Berg hinunterfährt.

Die Natur Chinas und in unserem Fall die Umgebung von Hairou ist einfach traumhaft schön und bietet tolle Wandermöglichkeiten. Eine hügelige Landschaft, die von Flussläufen durchzogen ist und damit optimale Möglichkeiten bietet, als Klasse Spaß im Wasser zu haben.

Letztendlich muss man jedoch sagen, dass die äußeren Umstände und Gegebenheiten nicht über den Erfolg und den Spaß einer Klassenfahrt entscheiden, sondern die zwischenmenschlichen Interaktionen. Diese sind in China genauso wie in Deutschland mal harmonisch und mal problembehaftet und man kann nur sagen: auch diese Klassenfahrt war….

…… interessant, konfliktreich, spaßig, erfinderisch, kreativ, sportlich und toll !!!!

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