Wenn es eins hier im Winter ist, dann ist es das: KAAAALT! Die Temperaturen liegen tagsüber meist rund um den Gefrierpunkt und in der Nacht zieht es nochmlas kräftig an. Minus 10 Grad sind normal. Von November bis Ende Februar heißt es, sich dick einzupacken und Schal, Mütze und Handschuhe nicht zu vergessen (s.a. Klimadiagramm). Dennoch ist das nicht ganz so schlimm, wie es vielleicht klingen mag, denn die Luftfeuchtigkeit ist so gering (+/- 25%), dass die Kälte zu ertragen ist. 5 Grad feucht-kaltes Deutschlandwetter ist definitiv ungemütlicher!
Schlimm und empfindlich kalt wird es allerdings immer dann, wenn Nordwind einsetzt. Der bringt weitere Minusgrade mit sich. Gefühlte (!) minus 20 Grad sind dann keine Seltenheit.
Was liegt also näher, als sich tagsüber aufs Eis zu begeben. Überall gibt es Seen und Flüsse, die mit einer dicken Eisschicht überzogen sind und zum Schlittschuhlaufen einladen. Aber: Der Chinese tendiert zu anderen Fortbewegungsvarianten! In Peking sind es vorrangig Stühle bzw. Fahräder auf Kufen. Ich berichtete bereits darüber: Raus aufs Eis!
Und dann gibt es sie aber doch, die Sportler und Bewegungsenthusiasten, die sich den traditionellen Wintersportarten widmen. Schlittschuhlaufen in allen Variationen ist angesagt. Ein Topspot ist nahe unserer Schule gelegen, auf dem zugefrorenen Landmark River . Hier treffen sich Speedskater, Eiskunstläufer, Eishockeyspieler, Wushu-Schlittschuhläufer, Angler und Schwimmer. Jawohl, richtig gelesen, wer auf dicke Hose machen möchte, geht direkt neben den Schlittschuhläufern ins Wasser und schwimmt ’ne Runde. Die Anderen ziehen derweil ihre Kreise auf den perfekt geschliffenen Speedskaterkufen oder versuchen sich in WuShu-Figuren mit Eishocheyschuhen. Daneben stehen ein paar Camping- oder Wohnzimmerstühle für die Zigarette zwischendurch und einen entspannten Nachmittagstalk. Und wer dann immer noch nicht genug hat, schlägt ein Loch ins Eis und versucht sich im Eisangeln.
Fazit: Hingehen, mitfahren oder einfach nur dem Treiben zuschauen! Es lohnt sich!